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Department of Economics

Fünf Fragen an Amanda Dahlstrand

Amanda Dahlstrand ist seit Juli 2023 Assistenzprofessorin für angewandte Mikroökonomie am Department of Economics. Sie forscht in den Bereichen Organisationen, Arbeit und Entwicklung mit den Schwerpunkten Gesundheit und Ungleichheit.

Amanda Dahlstrand, an welchen Themen arbeiten Sie derzeit?
Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Remote Services aus verschiedenen Perspektiven. Viele Dienstleistungen, zum Beispiel in den Bereichen Banking, Weiterbildung, therapeutische Betreuung, Gesundheitsvorsorge etc., bieten Online-Optionen an. Wir wissen heute aber nur wenig über die Auswirkungen. Ich untersuche gerade, ob und wie sich die Ergebnisse von persönlichen und Online-Arztkonsultationen unterscheiden. Sind Online-Arztbesuche langfristig günstiger als persönliche Termine? Dazu verwenden wir ein Instrumentalvariablenmodell, bei dem wir den Kostenverlauf von ähnlichen Patient:innen vergleichen können, die persönlich oder online versorgt wurden.

Was ist die wichtigste Erkenntnis aus dieser Arbeit?
In der aktuellen Studie stellen wir fest, dass die Online-Beratung schneller und mit weniger Wartezeiten verbunden ist und dass die Ergebnisse der Konsultationen, also Diagnose, Verschreibungen, Überweisungen und Zufriedenheit, sich kaum unterscheiden. Vor allem aber interessiert uns, was nach der Konsultation passiert. Wir stellen fest, dass Online-Konsultationen zu mehr persönlichen Folgeterminen führen, sowohl bei der Primärversorgung als auch in der Notaufnahme. Online-Konsultationen scheinen also zunächst kostengünstiger zu sein, aber wenn man die Kosten für zusätzliche Nachsorgetermine mit einbezieht, kosten sie am Ende fast so viel wie persönliche Konsultationen. Es gibt jedoch Vorteile von Online-Diensten, z.B. bei der effizienten Allokation von Anbietern und Nutzern. Diese untersuche ich aktuell in einer anderen Studie.

Sie haben bereits eine Studie im «Journal of Political Economy» (JPE) veröffentlicht, einem der Topjournals unseres Faches…
Ja, tatsächlich. Wir haben eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wie die Lebensbedingungen in den städtischen Slums in Afrika verbessert werden können. Die in informellen Slums angelegten Infrastrukturen verfallen häufig. Wir haben festgestellt, dass die Bereitstellung grundlegender Infrastrukturen wie Wasser und Strassen sowie formeller Eigentumsrechte in unerschlossenen Gebieten ausserhalb der Stadtgrenzen, zusammen mit einer Ermutigung der Menschen, sich dort niederzulassen, private Investitionen anziehen und zu einer Verbesserung der Wohnverhältnisse führen. Wir haben die Entwicklung solcher Gebiete 40 Jahre lang mithilfe von Satellitenbildern, Karten und Umfragedaten verfolgt und gesehen, wie sie sich zu richtigen Stadtvierteln entwickelt haben.

Sie haben bereits eine Studie im «Journal of Political Economy» (JPE) veröffentlicht, einem der Topjournals unseres Faches…
Ja, tatsächlich. Wir haben eine Studie veröffentlicht, die untersucht, wie die Lebensbedingungen in den städtischen Slums in Afrika verbessert werden können. Die in informellen Slums angelegten Infrastrukturen verfallen häufig. Wir haben festgestellt, dass die Bereitstellung grundlegender Infrastrukturen wie Wasser und Strassen sowie formeller Eigentumsrechte in unerschlossenen Gebieten ausserhalb der Stadtgrenzen, zusammen mit einer Ermutigung der Menschen, sich dort niederzulassen, private Investitionen anziehen und zu einer Verbesserung der Wohnverhältnisse führen. Wir haben die Entwicklung solcher Gebiete 40 Jahre lang mithilfe von Satellitenbildern, Karten und Umfragedaten verfolgt und gesehen, wie sie sich zu richtigen Stadtvierteln entwickelt haben.

Sie sind seit Kurzem an der UZH tätig. Was hat Sie dazu bewogen, nach Zürich zu kommen?
Die Universität Zürich bietet ein hervorragendes Umfeld für produktive Forschung. Die Arbeitskollegen am Institut sind intelligent und freundlich, ganz zu schweigen von den klugen Studenten. Darüber hinaus mag ich die Stadt Zürich sehr.

Wer inspiriert sie in ihrer Arbeit?
Ich möchte Amy Finkelstein und Marcella Alsan erwähnen. Beide haben bemerkenswerte Beiträge über Gesundheitsversorgung und Ungleichheit geschrieben, und seit meiner Zeit als Doktorandin lese ich ihre Artikel und lasse mich von ihrer Arbeit inspirieren. Während meiner Zeit als Postdoktorandin in den USA hatte ich das Glück, sie zu treffen und von ihnen noch mehr zu lernen.

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