Navigation auf uzh.ch

Suche

Department of Economics

News and Media 2019

Sandro Ambühl zum UBS Foundation Assistant Professor for Behavioral Economics of Financial Markets ernannt

Podcast

2019-12-20: Prof. Dr. Sandro Ambühl wurde per 1. Januar 2020 zum UBS Foundation Assistant Professor for Behavioral Economics of Financial Markets ernannt. Prof. Ambühl kommt von seiner früheren Position als Assistant Professor of Economics am Department of Management der University of Toronto Scarborough (Kanada) zum Department of Economics.
Seine Forschung befasst sich u.a. damit, wie man Menschen dabei unterstützt, gute finanzielle Entscheidungen zu treffen. Ein anderes Forschungsinteresse ist die Ausarbeitung von Richtlinien beim Austausch oder Handel von ethisch stark aufgeladenen Gütern, wie z.B. die Lebendorganspende, oder in Marktsituationen in denen die natürlichen Anreizsysteme umweltschädigende Konsequenzen haben.  
Diese Fragen beantwortet er mit einer Kombination aus kontrollierten Experimenten und ökonomischer Theorie.  
Willkommen Prof. Ambühl.


Stupsen oder Schubsen?

Podcast

2019-12-16: Jemanden ohne Zwang dazu verhelfen bessere Entscheidungen zu treffen, dies ist das Ziel von Nudging. Diese verhaltensökonomische Methode wird heute oft im Marketing, bei der Altersvorsorge oder in Gesundheitsfragen angewendet, um unsere Entscheidungen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Kommt der Nudge von Seiten des Staates wird er als paternalistisch wahrgenommen,und teilweise auch mit Skepsis betrachtet. Nick Netzer spricht im Podcast «Ja, nein, vielleicht» über die Unterschiede eines individuellen Nudges gegenüber Nudging als Regulierungsinstrument für das Allgemeinwohl. Seine Forschung über die Wirksamkeit von Nudging zeigt, dass das Thema auf Grund des breiten Anwendungsbereichs noch viele offene Fragen bereithält, gerade auch in Bezug auf die Klimadebatte.

Podcast


ERC-Grant für Marek Pycia

Portrait Marek Pycia

2019-12-10: Der Europäische Forschungsrat (ERC) finanziert Marek Pyciamit einem ERC-Consolidator Grant von 1,7 Millionen Euro für sein Projekt Simplicity and Market Design. Marek Pycia erklärt seine Arbeit: «Einfachheit spielt eine zentrale Rolle in der Praxis der Gestaltung von Märkten. Sie vereinfacht den Zugang der Teilnehmer zu Märkten und anderen Institutionen, reduziert die Kosten der Teilnahme und ermöglicht es den Marktdesignern, die optimalen Ergebnisse zu ermitteln. Dabei interessieren uns Fragen wie: Was macht Verträge und Marktmechanismen einfach? Wie lässt sich die Einfachheit verschiedener Verträge und Mechanismen vergleichen? Welche Kompromisse gibt es zwischen Einfachheit und anderen Zielen wie Wohlfahrt, Fairness oder Umsatzmaximierung? ». Weitere Ziele seines Projekts sind die Schaffung einer verhaltensbasierten Grundlage für die Gestaltung von Märkten und die Entwicklung neuer praktischer Marktmechanismen. Herzlichen Glückwunsch!
Mit der Vergabe dieses ERC Grants sind nun 1/3 unserer Professorinnen und Professoren im Besitz eines ERC Grants des Europäischen Forschungsrats. Alleiniges Kriterium für die Vergabe der Grants ist die Exzellenz des Projekts. Eine so grosse Anzahl von ERC-Grants ist eine Anerkennung der Qualität und Relevanz der Forschung an unserem Department.


ECON Alumni Event zum Thema Handelskriege in London

Alumni Event

2019-12-06: Am letzten Donnerstag trafen sich UZH Alumni, Persönlichkeiten aus der Wirtschaft, Vertreter der Schweizer Botschaft und der British-Swiss Chamber of Commerce zusammen mit Studenten zu einem angeregten Abend im Hotel the Westbury in London. Sowohl die Präsentation von Ralph Ossa zum Thema Handelskriege als auch die Vorstellung der Zurich Graduate School of Economics durch Greg Crawford gaben im Anschluss beim Flying Dinner viel zu diskutieren und führten zu einem lebhaften Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmer.


Web of Science zeichnet Top Forschungsleistung aus

2019-11-26: Todd Hare und Ernst Fehr sind in der Clarivate Analytics Liste der Highly Cited Researchers für 2019 aufgeführt. Diese Liste identifiziert WissenschaftlerInnen, die in den letzten zehn Jahren in einem oder mehreren Forschungsbereichen eine Reihe vielzitierter Arbeiten veröffentlicht haben und damit einen signifikanten Einfluss auf ihr Fach hatten. Die Liste basiert auf der Anzahl Arbeiten die bezüglich der Zitierhäufigkeit für Fachgebiet und Jahr in Web of Science unter den ersten 1% liegen.


Übersicht


Grosszügigkeit macht uns Glücklicher

2019-11-25: Philippe Tobler fasst in seinem Essay in der «Sonntagszeitung» den Stand der neurowissenschaftlichen Forschung zu Glück und Grosszügigkeit zusammen. Für den Entscheid für oder gegen Grosszügigkeit sind u.a.  diejenigen Areale im Gehirn zuständig, die bei kognitiven Aktivitäten der Perspektivenübernahme, Lernen und Glücksgefühlen zu tun haben. Aber auch Hormone, z.B. Testosteron, beeinflussen die Bereitschaft zur Grosszügigkeit.


Artikel (PDF, 1 MB)


In der Schweiz geht es erstaunlich fair zu

Florian Scheuer

2019-11-20: Wie sieht ein Steuersystem aus, das Anreize für Wirtschaftswachstum setzt und Ungleichheit reduziert?  Florian Scheuer kommentiert im Interview in der «Neuen Zürcher Zeitung» eine Reihe von Überlegungen: Warum uns die Besteuerung der Superreichen interessieren sollte, welche Steuersätze die Steuereinnahmen maximieren, ohne unerwünschte Nebeneffekte auszulösen und welche Vor- und Nachteile ein globales System der Umsatzbesteuerung hätte. Bei viel Lob für die relativ geringe Ungleichheit in der Schweiz - die intergenerationelle Einkommensmobilität ist sehr beschränkt. Und sie kann auch nur bedingt über das Steuersystem verbessert werden.
Artikel


Warum Gehirntraining helfen kann, mehr Marshmallows zu bekommen.

zukunftstag

2019-11-14: Der nationale Zukunftstag bietet Kindern die Möglichkeit einen Tag lang das Arbeitsumfeld ihrer Eltern kennen zu lernen. Auch dieses Jahr hat sich das SNS Lab am Zukunftstag der UZH beteiligt. Lydia Hellrung, Anjali Raja Beharelle, Stephan Nebe und Karl Treiber stellten ein tolles Programm für die circa 25 angemeldeten Jungen und Mädchen zusammen. Sie lernten, wieso man in der Nähe des fMRI-im 3T Philips-Scanner keine metallischen Gegenstände auf sich tragen sollte und konnten danach im Verhaltenslabor herausfinden, ob sie eher der Geniesser- oder Gesundheitstyp sind. Zum Abschluss konnten die Kinder im EEG-Labor mit einem Spiel, welches man mit Gedanken steuern konnte, Marshmallows gewinnen.

Mit Gedanken den Ball bewegen.

Aufschwung des Populismus – ökonomische und kulturelle Gründe

David Dorn

2019-11-12: David Dorn äussert sich im «Tagesgespräch» auf Radio SRF zu den ökonomischen und kulturellen Gründen für den Aufschwung populistischer Ideen. Freihandel hat den Gesamtwohlstand, gemessen am BIP, der meisten westlichen Länder erhöht. Dabei ist aber auch die Ungleichheit gestiegen und in vielen Ländern ist der Druck am unteren Ende der Einkommensskala gross. Wenn bedeutende Produktionsstandorte schliessen hat dies Auswirkungen auf ganze Gemeinschaften. Die betroffenen Menschen erleben in ökonomischer und kultureller Hinsicht einen Souveränitätsverlust. Viele populistische Bewegungen setzen darauf, dass diese Gruppen sich durch die Politik nicht vertreten fühlen, während die Interessen anderer Gruppen beachtet und unterstützt werden. Da ist es nicht weit zu den alten Vorurteilen gegenüber Einwanderern und anderen Minderheiten.  

Interview Radio SRF (in Schweizerdeutsch)
This interview fand im Rahmen des UBS Forum zum Thema Populismus statt. Mehr Beiträge und Videos  hier


Mehr Nierenlebendspenden dank intertemporalen Gutscheinen

Marek Pycia

2019-11-08: Ein vor einigen Jahren initiiertes Matching-System für Nierentransplantationen von biologisch inkompatiblen Spenderpaaren hat die Nierentransplantationsraten deutlich erhöht. Allerdings mussten Spende und Erhalt gleichzeitig erfolgen, was das potenzielle Matching einschränkte. Marek Pycia und Jeffrey Veal (UCLA) haben die Möglichkeiten dieses Systems weiter ausgebaut, indem sie die Restriktion der Zeitgleichheit mit einem System von Gutscheinen aufgehoben haben. Ein Artikel im TIME Magazine veranschaulicht den Prozess und zeigt wie zwei Spenderinnen Donationsketten initiiert haben, dank denen acht Menschen eine neue Niere und ein neues Leben erhalten.

Artikel
Paper


Florian Scheuer zum Mitglied des Rates der EEA gewählt

2019-11-01: Die European Economic Association (EEA) hat Florian Scheuer in ihren Rat gewählt. Er wird diese Rolle ab dem 1. Januar 2020 für eine Amtszeit von fünf Jahren übernehmen. Mit dieser Wahl stellt das Department of Economics bereits zwei Mitglieder im Rat der EEA. Herzlichen Glückwunsch.


Der Einfluss unserer Gene

2019-10-28: Können wir Verhalten auf der Grundlage von Genmaterial vorhersagen? Viel Aufwand wird betrieben um den Einfluss genetischer Varianten auf die Entstehung von Krankheiten zu verstehen, und dabei wurden bereits grosse Fortschritte erzielt. Hingegen ist es viel schwieriger, Genmutationen mit Persönlichkeit und Verhaltenspräferenzen zu verbinden. Pietro Biroli, der eine grosse Studie über Risikoverhalten mitverfasst hat, kommentiert im NZZ Folio: «Die Unterschiede, die wir in der Gesellschaft sehen, hängen mit den Unterschieden zusammen, mit denen wir bereits auf die Welt gekommen sind.Die Idee des genetischen Determinismus hat jedoch ausgedient».


Artikel (PDF, 962 KB) in NZZ Folio
Paper


Für eine Ökonomie, die anpackt

2019-10-19: Die Entwicklungsökonomie ist ein noch junges, aber zunehmend bedeutendes Forschungsgebiet der Ökonomie. Zwei Nobelpreise in den letzten fünf Jahren anerkennen diese Entwicklung. Diese wurden nicht nur für die Forschungsresultate vergeben, sondern auch aufgrund der für die Fragestellungen eigens entwickelten und eingesetzten Methoden. Dina Pomeranz erklärt Forschungsfragen und Relevanz des noch relativ jungen Gebiets. Die Ansätze sind in den klassischen ökonomischen Methoden verankert und die Erkenntnisse fliessen wieder in die theoretische Modellbildung ein. Was die Entwicklungsökonomie jedoch auszeichnet ist ihr Fokus auf Feldforschung und der Anspruch, konkrete und relevante Fragestellungen zu beantworten. Dabei stehen Themen wie Bildung, Gesundheit, Arbeitsmarkt, Migration, Steuern und Korruption sowie die Armutsbekämpfung im Vordergrund.

Artikel in der NZZ


Ein Lottogewinn macht doch langfristig glücklich

2019-10-18: Die Freude über einen Lottogewinn ist nur von kurzer Dauer, trösten wir uns, wenn die EuroMillions wieder an uns vorbeigezogen sind. Diese paradoxe Aussage basiert auf einer Studie von Philip Brickman aus dem Jahre 1978 und beschäftigt seither Psychologen und Ökonomen. Nun haben Rainer Winkelmann und sein Koautor Andrew Oswald (Warwick) das Gegenteil beweisen können. Mit Daten aus dem Deutschen Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) fanden sie einen kausalen Zusammenhang zwischen dem zufälligen Ereignis «signifikanter Lottogewinn» - der immerhin 370 Mal in den Daten auftrat -  und den Antworten auf Fragen zur finanziellen und der allgemeinen Lebenszufriedenheit. Damit konnten sie auch einige Schwächen der ursprünglichen Studie beheben, in der nur 22 Lottogewinner untersucht wurden und keine Angaben zur allgemeinen Lebenszufriedenheit vor dem Lottogewinn existierten.


Artikel in Welt
Paper


Der Nobelpreis für Wirtschaft 2019 geht an die Entwicklungsökonomie

Dina Pomeranz

2019-10-15: Dieses Jahr erhielten drei Forschende aus der Entwicklungsökonomie den Nobelpreis für Wirtschaft. Abhijit Banerjee, Esther Duflo (beide MIT) und Michael Kremer (Harvard) sind dem Schweizer Publikum nicht unbekannt, waren alle drei in der Vergangenheit bereits am Department und hielten öffentliche Vorlesungen. Dina Pomeranz erörtert den experimentellen Ansatz der Entwicklungsökonomie sowie die Herangehensweise der Preisträger: Es gibt kein einzelnes Zaubermittel für die Verringerung der globalen Armut. Stattdessen braucht es konkrete Interventionen in konkreten Fällen, deren Wirkung man klar belegen kann.

Interview für SRF


Die Wurzeln des Populismus

2019-10-10: Eine Meinung, die vor zehn Jahren als unaussprechbar galt, kann heute von populistischen Parteien öffentlich vertreten werden - und wird als akzeptabel angesehen. Joachim Voth diskutiert die Gründe, die diese Entwicklung unterstützt haben. Auch wenn jedes Land seine eigenen, spezifischen Voraussetzungen mitbringt, die Wirtschaftskrise von 2007/08 hat in allen westlichen Staaten zu einer Legitimationskrise der Eliten geführt, und damit den Boden für den Aufstieg populistischer Ideen vorbereitet.


Kommentar in Finanz und Wirtschaft


Empirische Revolution in der Verwaltung

2019-10-08: Öffentliche Verwaltungen, internationale Organisationen und Firmen investieren grosse Summen in Projekte und Programme, die eine bestehende Situation verändern und verbessern sollen. Aber, wie misst man die Wirkung solcher Reformen? Dina Pomeranz präsentiert in der aktuellen Ausgabe der «Volkswirtschaft» eine Reihe von Vorgehensweisen zur Wirkungsanalyse: Ob es sich um den Effekt eines Mahnbriefs auf Steuerzahlungen handelt, oder um den Einfluss von Lohnerhöhungen für Lehrpersonen auf die Anzahl neuer Lehrkräfte - adäquate Messmethoden erlauben sinnvolle Wirkungsmessung und effektiveren Einsatz der Mittel. Mit Hinweisen auf weiterführende Ressourcen.

Artikel


Die lachende Dritte sagt Cheese

2019-10-04: Mit der Einführung der neu angekündigten Strafzölle der USA auf Emmentaler und Gruyère Käse aus dem EU-Raum - nicht aber aus der Schweiz - könnte das Original günstiger werden als die Imitate, und die Schweiz zur lachenden Dritten. «Es wird sich aber zeigen müssen wie viel Marktanteil der Schweizer Käse den Imitaten aus dem EU-Raum abluchsen kann», relativiert David Dorn. Schweizerkäse bekommt man in den USA nur in Delikatessenläden, der Marktanteil ist relativ klein. Ob die Discounter den teureren EU-Käse mit Schweizerkäse ersetzen, oder doch auf einheimische Laibe setzen, bleibt zu sehen. 

Artikel in 20 Minuten


Wohin geht der Welthandel?

2019-10-04: Handelskriege, Protektionismus und Globalisierung. Die NZZ befragt vier Ökonomen zu den aktuellen Entwicklungen in der Handelspolitik. Ralph Ossa verweist auf die Bedeutung der Aktienmärkte für die amerikanische Politik: eine Einigung im Handelskrieg würde die Kurse positiv beeinflussen. Trotz Reformationsbedarf bleibt die WTO eine wichtige Institution für den Welthandel. Ohne sie würde das Recht des Stärkeren gelten, was für viele Länder problematisch wäre.  «Welthandel ist das wesentliche Fundament unseres Wohlstandes», sagt er in Hinblick auf die Zukunft «dennoch sind die Sorgen der Kritiker aufzunehmen, und nicht als blossen Protektionismus abzutun».


Artikel


Prof. David Hémous zum ausserordentlichen Professor ernannt

2019-10-01: Prof. David Hémous wurde auf den 1. Oktober 2019 zum ausserordentlichen Professor für Ökonomik der Innovation und des Unternehmertums, gestiftet vom UBS Center of Economics in Society, ernannt.
David Hémous studierte an der École Polytechnique in Palaiseau Frankreich und erlangte 2007 den Master of Science bzw. das Diplôme d’Ingénieur in Physik und Ökonomie. 2012 erwarb er an der Harvard University in Cambridge den Master of Arts in Economics und den Doctor of Philosophy in Economics. In den darauffolgenden Jahren wirkte er als Assistenzprofessor für Economics und Political Sciences am Institut Européen d’Administration des Affaires (INSEAD), Fontainebleau, sowie als «Research Affiliate» am Centre for Economic Policy Research (CEPR) in London. Seit 2015 forschte und lehrte Prof. Hémous als Assistenzprofessor mit «tenure track» am Department.
Herzlichen Glückwunsch


Department führt internationale Rankings an

2019-09-26: Das Herbstsemester bringt uns neue und engagierte Studierende sowie die Rankings der wirtschaftswissenschaftlichen Institutionen und Forschenden. Wir freuen uns, dass unser Department erneut und mit Abstand zur einflussreichsten Institution im deutschsprachigen Raum gekürt wurde. Das NZZ Ökonomen-Ranking zeichnet Ernst Fehr zum dritten Mal als den einflussreichsten Ökonomen in Deutschland, der Schweiz und Österreich aus. Zum sechsten Mal in Folge ist er der einflussreichste Ökonom der Schweiz. Angesichts der wachsenden Relevanz von Social Media im ökonomischen Diskurs wird auch Dina Pomeranz zitiert. Sie führt die Kategorie Social-Media-Einfluss für alle drei Länder an. Das Handelsblatt rangierte Florian Scheuer als einflussreichsten Ökonomen unter vierzig.

Handelsblatt Ranking
NZZ Ökonomenranking


Veränderung ist nötig – Stillstand führt zum Abstieg

09.09.2019: Wirtschaftswachstum ist nur auf Kosten anderer Menschen oder der Natur möglich, lautet eine weit verbreitete Annahme, der David Dorn jedoch widerspricht. «Die Weltwirtschaft ist kein Nullsummenspiel» sagt er, «eine Volkswirtschaft muss sich anpassen und Wachstum anstreben - Unfähigkeit zur Veränderung führt langfristig immer zum Abstieg». In diesen Kontext werden Fragen zur Ungleichheit ein ökonomisches Kernthema. Damit eine anpassungsfähige und wettbewerbsorientiere Wirtschaftspolitik demokratisch getragen wird, müssen die Früchte des Wirtschaftswachstums relativ gleichmässig an die Bevölkerung verteilt werden.

Finanz und Wirtschaft
NZZ


Scientifica im SNS Lab

2019-09-05: An der diesjährigen Scientifica, die alle zwei Jahre stattfindenden Wissenschaftstage der UZH und der ETH, war auch das Department of Economics vertreten: Lydia Hellrung und Anjali Raja Beharelle leiteten den Workshop «Verhalten und Spiele steuern mit Gedanken». Im SNS Lab lernten die Teilnehmer die verschiedenen Varianten von Gehirn-Computerschnittstellen kennen und erfuhren, für welche wissenschaftlichen und medizinische Zwecke das dadurch erhaltene Neurofeedback hilfreich sein kann. Ausserdem gab es kleines Verhaltensexperiment und ein Spiel mit dem EEG Scanner, bei dem sie mittels Gedanken ein Gerät bewegen konnten. Ein paar Eindrücke des tollen Workshops mit motivierten Besuchern in der Bildergalerie:

  • scientifica1
  • scientifica2
  • scientifica3
  • scientifica4
  • scientifica5
  • scientifica6


ERC Starting Grant für Lorenzo Casaburi

Lorenzo Casaburi

2019-09-03: Der Europäische Forschungsrat fördert Lorenzo Casaburi mit einem ERC Starting Grant in der Höhe von 1,5 Millionen Euro. Lorenzo Casaburi untersucht die Wirtschaftsentwicklung, insbesondere die Agrarmärkte, im südlich der Sahara gelegenen Teil von Afrika. Seine Forschungsarbeiten kombinieren umfangreiche Feldstudien und strenge Identifikationsmethoden mit Erkenntnissen aus der Verhaltensökonomie, der Industrieorganisation und der Vertragstheorie. Der ERC Grant ermöglicht es Casaburi, ein Forschungsprogramm zu starten, das den Zugang der Landwirte zu Produktions-, Versicherungs- und Grundstücksmärkten untersucht. 


Zentralbanken mit begrenzten Handlungsoptionen

David Dorn

2019-08-23: Während sich die Zentralbanker in Jackson Hole zu ihrem jährlichen Treffen zusammenfinden, beschreibt David Dorn in der Tagesschau die begrenzten Möglichkeiten, die den Zentralbanken zurzeit überhaupt noch zur Verfügung stehen. Weitere Zinssenkungen sind in vielen Ländern kaum mehr möglich. Doch gerade das wäre normalerweise die Reaktion der Notenbanken auf einen Wirtschaftsabschwung. «Was jetzt noch bleibt, ist die Möglichkeit, dass die Notenbanken direkt den Staat mit Geld versorgen, so dass der Staat direkt damit Ausgabenpakete schnüren kann und etwa über Strassenbau- oder Infrastrukturinvestitionen die Wirtschaft wieder anzukurbeln».

Interview in  SRF Tagesschau


Altersvorsorge – Zinseszinseffekt wird unterschätzt

2019-08-19: Viele Menschen legen zu wenig Geld für die eigene Altersvorsorge zur Seite. Die Gründe dafür untersuchte Lexi Schubert, Doktorandin am Department, mit Ko-Autoren. Staatliche Massnahmen um das Alterssparen zu fördern erhöhen die Sparquote im Vergleich zur rein privaten Altersvorsorge. Aber auch diese reichen nicht aus, um ein konstantes Konsumniveau über die Lebenszeit halten zu können. Ob privates oder staatlich gefördertes Sparen, die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die meisten Menschen den Zinseszinseffekt unterschätzen und darum in jüngeren Jahren zu viel konsumieren und zu wenig zur Seite legen.

Die Studie erschien im European Economic Review.


Handelskrieg um technologische Vorherrschaft

2019-08-15: "Die USA und China schwächen die Konsequenzen des eskalierenden Handelskriegs mit ergänzenden Massnahmen ab und konnten so bisher einen grösseren Wirtschaftseinbruch vermeiden", beantwortet David Dorn die Frage, ob wir vor einer Rezession stehen. Bisher hat kein dramatisches Ereignis die Märkte überrascht und eine Kettenreaktion ausgelöst, wie dies 2008 der Fall war.  Internationale Wertschöpfungsketten werden jedoch durch den Handelskonflikt zunehmend beschädigt und das ökonomische Umfeld verschärft sich.

Artikel in der «Weltwoche» (Paywall) 


Künstliche Intelligenz: Gute Ausbildung ist entscheidend

2019-08-14: Interview mit David Dorn in der aktuellen Ausgabe der Finanz und Wirtschaft über die Auswirkungen der Künstlichen Intelligenz (KI) auf den Arbeitsmarkt. David Dorn verweist auf das Berufsbildungssystem der Schweiz, dessen Ausbildungsinhalte relativ schnell auf veränderte Bedürfnisse der Privatwirtschaft reagieren kann.

Interview


Gender Economics

Artikel

2019-08-08: Anlässlich des diesjährigen Frauenstreiks, und initiiert von Dina Pomeranz, organisierte das Department zusammen mit dem UBS International Center for Economics in Society einen Research Slam. Präsentiert wurden 5-minütige Vorträge zu Themen der geschlechstspezifischen Chancen(un)gleichheit. Andrea Hofer und Ursina Schäde, Mitorganisatorinnen des Slams und Doktorandinnen am Department, fassen eine Auswahl der vorgestellten Papers in ihrem Gender Economics Blog Économétrices zusammen. Der Blog und Research Slam wurden vom «Beobachter» aufgenommen.

Artikel


Der neuste Schachzug im Handelskrieg

Ralph Ossa

2019-08-07: Sieben Yuen für einen Dollar: mit der Überschreitung dieser bis anhin magischen Grenze erreicht der Handelskonflikt zwischen USA und China eine neue Eskalationsstufe. Trump wirf China Währungsmanipulation vor, China weist die Vorwürfe zurück. Eine Einschätzung über die Vor- und Nachteile der chinesischen Taktik von Ralph Ossa in «10 vor 10» und der «Tagesschau».

10 vor 10, Tagesschau


Macht Selbstbeherrschung glücklich?

Carlos Alos-Ferrer

2019-07-29: Obst statt Süßigkeiten essen, die Treppe statt den Lift benutzen, arbeiten oder lernen statt in der Sonne liegen: oft wird Selbstdisziplin als Mittel gesehen, um persönliche Ziele zu erreichen. Anhand von mehreren Studien hat Carlos Alós-Ferrer, zusammen mit Michail Kokkoris von der WU Wien und Erik Hoelzl von der Universität Köln, untersucht, ob strenge Selbstkontrolle und Selbstbeherrschung glücklicher machen. Die Antwort lautet: nicht immer. Personen, welche sehr rational entscheiden, fühlen sich tatsächlich besser, wenn sie einer Versuchung widerstehen. Anders Personen, welche "aus dem Bauch heraus" entscheiden: sie empfinden das Widerstehen als unauthentisch und entscheiden sich eher dagegen.

Artikel: Blick, Der Standard


Christian Ochsner erhält den Heinz König Young Scholar Award

Ralph Ossa

2019-07-22: Das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung - Mannheim, hat zum 21. Mal den Heinz König Young Scholar Award vergeben. Der Forschungspreis geht dieses Jahr an Christian Ochsner für seine Arbeit, die untersucht, wie sich die Anti-Islam-Kampagnen der österreichischen FPÖ seit 2005 auf die Stimmenanteile dieser Partei auswirken. Es zeigt sich, dass diese Rhetorik auf besonders fruchtbaren Boden in den Orten fällt, die im 16. oder 17. Jahrhundert Gewalttaten im Kontext der türkischen Belagerungen Wiens erlebt haben.
Herzlichen Glückwunsch!

Link


Handelsabkommen: Kritik ernst nehmen

Ralph Ossa

2019-07-19: Was haben der amerikanisch-chinesische Handelskrieg und die Globalisierungsskepsis in Europa gemeinsam? Bei beiden geht es nicht in erster Linie um Zollpolitik, sondern um das Sicherstellen von Standards, erklärt Ralph Ossa in der aktuellen Ausgabe von «Die Volkswirtschaft». Globalisierungskritik sollte ernst genommen werden, und die Nachteile einer «Deep Integration» (Anpassung von Produktstandards, Regulierungsmassnahmen und Rechte des geistigen Eigentums) müssen thematisiert werden, damit die erwünschten Wohlfahrtsgewinne erzielt werden können.

Artikel


Testosteron erhöht wahrgenommene soziale Distanz und reduziert Grosszügigkeit

Philippe Tobler

2019-07-16: Eine neue Studie von Philippe Tobler zeigt, dass eine Gabe von Testosteron die Grosszügigkeit reduziert, insbesondere gegenüber Personen, die als sozial weiter entfernt eingestuft werden. Zudem führte das Testosteron dazu, dass sich die wahrgenommene soziale Distanz zu anderen Personen erhöhte. Die Ergebnisse konnten in einer Zweitstudie repliziert werden. Der in der Studie belegte Einfluss der sozialen Distanz auf das Verhalten hat Implikationen für zukünftige Untersuchungen:  Da die soziale Distanz zwischen den Subjekten eine Rolle spielt, sollte diese in der Versuchsanordnung von Studien zu pharmakologischen Effekten auf das soziale Entscheidungsverhalten miteinbezogen werden.

Zur Studie


Best Paper Awards für Marek Pycia und Koautoren

Marek Pycia

2019-07-09: American Economic Association 2019 AEJ Best Paper Award für seine Arbeit A Pseudo-Market Approach to Allocation with Priorities, zusammen mit Yinghua He, Antonio Miralles und Jianye Yan, Sowie den Association for Computing Machinery (ACM) Special Interest Group on Economics and Computation 2019 Best Paper Award für sein Obvious Dominance and Random Priority, gemeinsam mit Peter Troyan.


Kleiner Trick, grosse Wirkung

Ernte

2019-07-05: Ein Ernteausfall hat für Bauernfamilien katastrophale Auswirkungen, vor allem in Entwicklungsländern. Dennoch versichern sich lokale Bauern nur selten gegen das Risiko. Wie man die Abschlussrate von Ernteausfallversicherungen auf über 70 Prozent erhöhen könnte, erklärt Lorenzo Casaburi in einem Artikel in der NZZ.

Artikel


Je fetter die Beute, desto ehrlicher die Leute

Portemonnaie

2019-06-21:Je mehr Geld sich in einer verlorenen Geldbörse befindet, desto eher wird es seinem Besitzer zurückgegeben. Dies zeigt eine weltweit angelegte Studie von Michel Maréchal, Christian Zünd und Koautoren aus Michigan und Utah. Sie erklären das überraschende Ergebnis damit, dass unehrliche Finder ihr Selbstbild anpassen müssen und dies mit psychologischen Kosten verbunden ist, die den materiellen Wert der Geldbörse übersteigen können.

Beitrag in SRF 10vor10 

New York Times

NZZ


Lorenzo Casaburi erhält KfW Exzellenzpreis der Entwicklungsforschung

casaburi

2019-06-19: Lorenzo Casaburi erhielt den «KfW Entwicklungsbank Förderpreis für exzellente und praxisrelevante Entwicklungsforschung» für seine Arbeit im Bereich der Entwicklungsökonomie. Der Preis wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Entwicklungsökonomischen Ausschuss des Vereins für Socialpolitik und der KfW Entwicklungsbank vergeben und honoriert Arbeiten auf exzellentem wissenschaftlichem Niveau, die zugleich ausgeprägte Praxisrelevanz haben.


  • research slam 6
  • research slam 4
  • research slam 5
  • research slam 3
  • research slam 2
  • research slam 1

Frauenstreik Research Slam

2019-06-18: Am vergangenen Freitag organisierte das Department seinen ersten Research Slam und präsentierte empirische Beweise zu einem Thema, das oft von Anekdoten und Meinungen dominiert wird. Anlässlich des 2. Nationalen Frauenstreiks in der Schweiz kamen rund 100 Studierende und Forschende zusammen, um 5-minütige Vorträge zu Fragen der (Un)chancengleichheit nach Geschlecht zu hören. Die vorgestellten Beiträge behandelten Themen wie implizite Stereotypen, geschlechtsspezifische Einkommensunterschiede in der Gig Economy, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Anerkennung von Gruppenarbeit, soziale Normen und weibliche Erwerbsbeteiligung sowie die Dynamik von Diskriminierung.

Playlist aller Präsentationen als Podcast.

Übersicht (PDF, 169 KB)über die präsentierten und verwandten Papers.


Zurich GSE feiert 10-jähriges Jubiläum

Dinner

2019-06-13: Bereits 2008 beschloss das Department of Economics ein international ausgerichtetes PhD-Programm anzubieten und das Curriculum vollständig zu überarbeiten. Damit sollten junge Forschende mit einem Doktorat des Departments gerüstet werden, um eine akademische Karriere an einer Top-Universität auf der ganzen Welt fortzuführen. Die Zurich Graduate School of Economics (Zurich GSE) startete 2009 mit neun Studierenden. 10 Jahre später studieren fast 90 Doktoranden an der Zurich GSE. Unsere Alumni haben sehr erfolgreiche akademische und privatwirtschaftliche Laufbahnen verfolgt. Um die Leistungen unserer Absolventen und der Zurich GSE - Familie zu feiern, kehrten viele Alumni und aktuelle Doktoranden für einen Abend nach Zürich zurück. Neben gutem Essen und einer tollen Location standen Austausch, Networking und Spass im Vordergrund.


Die unsozialen Auswirkungen der Mietpreisdeckelung

Voth

2019-06-09: Die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten steigt, die Preise auch. Glücklich schätzen kann sich wer schon länger in einer Wohnung wohnt und relativ wenig Miete bezahlt. Das findet auch der Staat, und limitiert Mieterhöhungen auf Altmieten. In der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» plädiert Joachim Voth für die Abschaffung dieser künstlichen Mietzinsfixierungen. Mieten sollten jährlich neu verhandelt werden, sagt er. Das würde die Altmieten zwar leicht anheben, weil aber mehr alte und günstige Wohnungen auf den Markt kämen, wären die Neumieten wesentlich tiefer. So könnte die allgemeine Erhöhung der Wohnkosten sozialer auf alle Mieter verteilt werden.

Artikel lesen (PDF, 592 KB)


Chinesischer Staatskapitalismus versus liberale Marktwirtschaft

Dorn

2019-06-12: Im aktuellen Handelskrieg geht es um mehr als die «Arithmetik der Zolltarife», so die «NZZ am Sonntag» in ihrer letzten Ausgabe, in der sie einen Blick auf den Handelsstreit zwischen China und den USA wirft. Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg dominiert der Konkurrenzkampf zweier konträrer Wirtschaftssysteme das Weltgeschehen. Doch was macht das chinesische System erfolgreicher als die Planwirtschaft der damaligen Sowjetunion? «Das Wirtschaftssystem Chinas nutzt die bekannten Vorteile der Marktwirtschaft, wie etwa den Preis als Koordinationsinstrument. Doch China verbindet das kapitalistische System mit einer politischen Diktatur statt mit einer Demokratie», so David Dorn. Während Chinas Bevölkerung zum grössten Teil vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert, ist es in den USA nur ein kleiner Teil der Bevölkerung. Dies führt dazu, dass viele Amerikaner der Globalisierung kritisch gegenüberstehen

Artikel lesen


Meritokratische Gesellschaften tun sich mit geringer Einkommensmobilität schwer

2019-05-29: Während in der Mitte des letzten Jahrhunderts Kinder aus den unteren Einkommensschichten gute Chancen auf einen sozialen Aufstieg hatten, ist dieser Weg heute vielerorts verschwunden. Diese weitverbreitete Meinung relativiert Joachim Voth in seiner aktuellen Kolumne in der Finanz und Wirtschaft. Rechnet man die allgemeine Veränderung der Wirtschaftsleistung heraus und betrachtet nur die relative Position in der Einkommensverteilung der zwei Generationen zeigt sich folgendes: Die Chancen für den sozialen Auf- oder Abstieg sind in den vergangenen Jahrzehnten relativ gleichgeblieben. Da die Einkommen früher jedoch viel stärker gestiegen sind als in der jüngeren Vergangenheit, haben die Nachkriegskinder eher sehr mehr verdient als ihre Eltern.

Artikel lesen


Besteuerung von digitalen Unternehmen

2019-05-26: In vielen Ländern stossen die bestehenden Steuersysteme bei der Besteuerung digitaler Konzerne an ihre Grenzen. Wie, und vor allem wo, sollen diese Unternehmen, die im World-Wide-Web agieren und ihr Geld mit virtuellen Dienstleistungen und dem Verkauf von Daten und Werbung verdienen, besteuert werden? An ihren Hauptsitzen oder über eine lokale Umsatzsteuer? Wo findet die Wertschöpfung statt, wenn Menschen aus verschiedenen Ländern kostenfrei auf eine Suchmaschine zugreifen, die irgendwo kreiert und gehostet wird?

Interview mit Florian Scheuer im «Echo der Zeit» auf Radio SRF.


Drei neue SNF-Grants für das Departement

2019-05-23: Das Departement hat vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) drei Forschungsgrants im Gesamtwert von fast 1,4 Millionen Schweizer Franken erhalten.  Christian Ruffs ForschungsprojektEffects of acute stress on social behavior: Combining model-based neuroeconomics and social-affective neuroscience,, Philippe Toblers Mechanisms for social learning und Roberto Webers Redistribution, Deservingness and Self-serving Beliefs wurden evaluiert und zur Unterstützung ausgewählt. . 


Die vielfältigen Vorteile der Mehrwertsteuer (MwSt.)

Dina Pomeranz

2019-05-20: In einem Artikel in «The New York Times» werden die Vorteile der Mehrwertsteuer, Value Added Tax (VAT), erläutert, die sich in den USA nie wirklich durchgesetzt hat. Die Mehrwertsteuer wird von Unternehmen und nicht von Haushalten eingezogen. Dies erleichtert die Erhebung, insbesondere in weniger entwickelten Volkswirtschaften, in denen die meisten Menschen selbständig sind und dazu neigen, ihr eigenes Einkommen gegenüber der Steuerbehörde als zu niedrig zu deklarieren. Darüber hinaus hat die Mehrwertsteuer, da sie auf jeder Produktionsstufe erhoben wird, eine selbstdurchsetzende Wirkung: Die Steuerabzüge eines Produktionsunternehmens sind die Steuerschuld eines anderen Unternehmens derselben Produktionskette. Der Artikel zitiert Dina Pomeranz Paper "No Taxation without Information: Deterrence and Self-Enforcement in the Value Added Tax", in der sie mit den chilenischen Behörden zusammenarbeitete und erfolgreich einen Ansatz zur Steigerung der ausgewiesenen Erträge und damit der Steuereinnahmen testete.


Artikel
Paper
Zusammenfassung Paper


AER Excellence in Refereeing Award 2018 für Lorenzo Casaburi

Lorenzo Casaburi

2019-05-19: Die «American Economic Review» veröffentlichte die Liste der Gutachter, die sich in 2018 durch die Menge und hohe Qualität ihrer Gutachten, sowie ihre Unterstützung in besonders anspruchsvollen Fällen, ausgezeichnet haben. Dieses Jahr erhielt Lorenzo Casaburi den «Excellence in Refereeing Award» für sein Engagement und die Zeit, die er der Weiterentwicklung der Ökonomie widmete.


Penny Goldberg - Handel und Entwicklung: Das nächste Kapitel

Bild Event

2019-05-13: Penny Goldberg (Yale, Chief Economist World Bank) hielt am 13. Mai einen öffentlichen Vortrag. In einem überfüllten Auditorium skizzierte Professor Goldberg die Rolle der Weltbank, die Entwicklung ihrer Vision und ihre persönliche Perspektive auf den Kampf gegen die globale Armut. 

mehr

In ihrem Vortrag erläuterte sie, wie die Weltbank vom Washingtoner Konsensansatz (Washington Consensus) - basierend auf Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung - zu Human Capital Development, mit den Schwerpunkten Gesundheit und Bildung, übergegangen ist. Zugegebenermassen lieferte der bisherige Fokus der Weltbank auf Unternehmen und Märkte einige Erfolgsgeschichten, z.B. das ökonomische Wachstum in den ostasiatischen Ländern und China. Diese Erfolge konnten jedoch in weiten Teilen Afrikas und Lateinamerikas nicht wiederholt werden, da diese Regionen vor anderen Herausforderungen stehen. Um diese zu integrieren, verfolgt die Weltbank nun einen komplementären Ansatz, und richtet sich neu auch direkt an Menschen. Professor Goldberg ging auf die Stärken und Grenzen dieser neuartigen Ansätze ein.  Investitionen in Humankapital erfordern das Vorhandensein grundlegender staatlicher Funktionen, was in Entwicklungsländern oft fehlt. Darüber hinaus stellt die Langfristigkeit des Humankapitalwachstums eine eigene Herausforderung dar, da diese langfristige Perspektive oft im Widerspruch zu den kurzfristigen Anreizen der Politiker steht, Wahlen zu gewinnen.

Professor Goldberg erläuterte auch die wichtigsten Fragen, die ihre Arbeit und Vision bei der Weltbank bestimmen. Erstens haben globale Wertschöpfungsstrukturen die Produktionsprozesse zerlegt und damit die Art des internationalen Handels definiert. Diese Veränderung war für die Entwicklungsländer sowohl ein Segen als auch ein Fluch, wobei der Gesamteffekt noch offen ist. Sie betonte auch, dass wir "Entwicklung brauchen, um die Entwicklung zu fördern", was bedeutet, dass es für erfolgreiche Entwicklungsinitiativen ein bestehendes Entwicklungsniveau geben muss, z.B. eine relativ stabile politische Infrastruktur. Die Automatisierung ist eine zusätzliche Herausforderung und Chance für Schwellenländer, da sie zu globalen Outsourcing-Mustern arbeitsintensiver Aufgaben führen kann, bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität. Schließlich wirft die Gegenreaktion der Globalisierung Fragen nach dem Kompromiss zwischen Handelsliberalisierung und Importschutzmaßnahmen auf.

Angesichts der aktuellen Herausforderungen für die Weltwirtschaft strebt die Weltbank die Förderung der länderübergreifenden Koordination, die Verbesserung der Fähigkeiten und die Verbesserung der Entwicklung des Humankapitals im Kampf gegen die Armut an.


Gründe für den Handelsstreit

Bild Ralph Ossa

2019-05-14: Die grossen chinesischen Handelsüberschüsse werden oft als Hauptgrund für die von den USA erhobenen Sonderzölle und den Handelsstreit genannt. Im Interview mit der «Tagesschau» erläutert Ralph Ossa eine Reihe von weiteren Gründen: Einerseits gibt es Bedenken bezüglich des Schutzes von geistigem Eigentum und andererseits hat China immer noch eine sehr hohe Anzahl von Staatsbetrieben. Die Vergabe von Krediten und Subventionen an Staatsbetriebe in China ist intransparent. Daher befürchten marktwirtschaftlich orientierte Länder, dass die globalen Wettbewerbsbedingen verzerrt werden und ihre Betriebe nicht mit den chinesischen Mitbewerbern konkurrieren können.

SRF Tagesschau (ab min. 12:00)


Schrottplatz der Technologie-Fantasien

2019-04-09: David Dorn relativiert in seiner aktuellen «Finanz und Wirtschaft» Kolumne die allgemein angenommene Geschwindigkeit des technologischen Wandels. «Die grossen Innovationen mit Durchschlagkraft liegen Dekaden zurück,» sagt er. So fliegen wir heute immer noch mit Maschinen, die sich aus technischer Sicht nicht grundlegend von den Flugzeugen vor 60 Jahren unterscheiden. Manche potentiell bahnbrechende Innovation, wie z.B. die Magnetschwebebahn, scheitert schlicht daran, dass sie nicht wirtschaftlich sind. Andere, aktuellere Innovationen wie z.B. unbemannte Transportdrohnen müssen v.a. Hürden der gesellschaftlichen oder regulatorischen Akzeptanz überwinden. Solche gesellschaftlichen Vorbehalte können die Verbreitung neuer Technologien wesentlich einschränken.

Artikel 


Ist der Mensch altruistisch oder egoistisch?

Ralph Ossa

2019-04-17: Dieser Frage geht die «Sternstunde Philisophie» des SRF nach. Im Interview erklärt Ernst Fehr, wie sich mit kleinen Spielen Vertrauen oder Gerechtigkeitssinn beobachten lässt. Er ist der Meinung, dass prinzipiell beide Verhaltensweisen – Egoismus und Altruismus – im Menschen angelegt sind, dass es jedoch von den Anreizen, oder Spielregeln, abhängt, welche stärker zum Zug kommt. Lässt sich dies jedoch auch auf die grossen, globalen Themen wie Klimawandel oder Organspenden anwenden?

Sendung schauen


Die WTO feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Ralph Ossa

2019-04-15: Protektionismus statt freier Handel, Strafzölle statt Abbau von Handelsschranken. Weltweit ist die liberale Wirtschaftsordnung in den letzten Jahren unter Druck geraten. Das spürt auch die Welthandelsorganisation (WTO), die zunehmend an Einfluss verliert. SRF Tagesschau spricht dazu mit Ralph Ossa, der auf die zweifaltige Aufgabe der WTO hinweist: «Auf der einen Seite ist die WTO dafür da die Handelsliberalisierung voranzutreiben. Andererseits, und das wird oft vergessen, soll die WTO ja auch Handelskriege verhindern». Ralph Ossa erinnert dabei an die Anfänge der WTO, bzw. ihres Vorgängers, des GATT: «Diese entstanden aus der Erfahrung, dass Handelskriege keine Gewinner kennen, weswegen sich die Länder auf gemeinsame Handelsabkommen geeinigt haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Staaten auch aus der jetzigen Krise lernen und sich neu zu Handelskooperationen bekennen.»

SRF Tagesschau


Ernennungen des Universitätsrats: David Dorn und Ralph Ossa

2019-04-10: Prof. Dr. Ralph Ossa, geb. 1978, wurde auf den 10. April 2019 zum ordentlichen Professor für Internationalen Handel, Kühne-Stiftung Professur für Internationalen Handel, ernannt. Prof. Ossa studierte Management und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke und an der London School of Economics (LSE). 2007 erlangte er an der LSE die Promotion. Im selben Jahr übernahm Prof. Ossa an der Princeton University eine Anstellung als «Postdoctoral Research Associate». Ab 2008 forschte und lehrte er an der University of Chicago, zunächst als «Assistant Professor» und später dann als «Associate Professor» in Economics. Seit 1. Januar 2017 ist Prof. Ossa an der UZH ordentlicher Professor für Ökonomik der Globalisierung und der Schwellenländer (künftig Professur für Globalisierung und Arbeitsmärkte), gestiftet vom UBS International Center of Economics in Society.


Prof. Dr. David Dorn, geb. 1979, wurde auf den 10. April 2019 zum ordentlichen Professor für Globalisierung und Arbeitsmärkte, gestiftet vom UBS International Center of Economics in Society, ernannt. Prof. Dorn studierte an der Universität St. Gallen und erlangte dort den Ph.D. in Economics. Nach Tätigkeiten als „Visiting Scholar“ an verschiedenen Institutionen (u.a. MIT, Boston University) arbeitete er ab 2009 am CEMFI in Madrid, zunächst als „Assistant Professor of Economics“ und später dann als „Associate Professor of Economics“. Seit September 2014 ist Prof. Dorn ordentlicher Professor ad personam für International Trade and Labor Markets an der UZH.
 


Rationalität und Emotionen in ökonomischen Entscheidungen

RSI

2019-04-10: Die relativ junge Disziplin der Neuroökonomie untersucht mit Hilfe von biologischen Mechanismen das menschliche Entscheidungsverhalten: entscheiden wir rein rational oder nehmen Emotionen teilweise die Überhand? Mit Hilfe von Gehirnscans und Magnetstimulation lässt sich dies nicht nur messen, sondern auch manipulieren. So kann man beobachten wie sich Entscheidungen verändern, wenn man die Probanden z.B. unter Stress setzt oder gewisse Gehirnregionen mit elektromagnetischen Wellen stimuliert. Die Sendung «Tempi Moderni» des RSI wirft einen Blick über die Schulter der Forscher im SNS Lab und will wissen, wozu  – ausser Marketingzwecken – die gewonnen Erkenntnisse dienen können.
Sendung ansehen (auf Italienisch)


Studierende initiieren Vortragsreihe mit Jean-Michel Gauthier (HEC Paris)

Oec Talk
Picture: Nico Jacob.

2019-04-04: Der Fachverein Oekonomie (fvoec) initiierte dieses Semester die Vortragsreihe "OecTalk". Über 350 interessierte Zuhörerinnen kamen am 21. März in die Aula der Universität, um Jean-Michel Gauthier (HEC Paris) zum Thema «Energy Transition: The cost of a new Revolution in Europe» zu hören. Wie entwickelt sich das Verhältnis von fossilen vs. erneuerbaren Energien? Können wir die Klimaziele aus den Pariser Abkommen überhaupt noch erreichen? In welchen Ländern haben die von Europa initiierten politischen Massnahmen Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energie geschaffen? Diese Fragen und viel mehr beantwortete Jean-Michel Gauthier anhand von Daten. 
Wir gratulieren dem Fachverein Oekonomie zum gelungen Start der OecTalks und freuen uns auf die kommenden Veranstaltungen.
Video ansehen


Von der Verhaltens- zur Neuroökonomie

Hispanosuizo

2019-03-29: Prof. Carlos Alòs-Ferrer präsentierte im Spanisch-Schweizer Forum (Foro HispanoSuizo) in Zürich die Entwicklung der Ökonomie von der Verhaltens- hin zur Neuroökonomie. Die spanische Botschafterin in der Schweiz, Aurora Diaz-Rato, der spanische Generalkonsul in Zürich, Juan Carlos Gafo Acevedo, der Chefökonom der spanischen Botschaft Ricardo Santamaria Burgos, sowie verschiedene Vertreter von Schweizer Unternehmen aus allen Branchen nahmen teil.


Was funktioniert? Ansätze zur Verbesserung der Lebenssituation von Kindern

CCWD_19

2019.03.29: Am 15. März 2019 fand die 4. Jahreskonferenz des «Center for Child Well-Being and Development» am Department statt. Die eintägige Veranstaltung brachte Forschende, politische Entscheidungsträger und private Geldgeber zusammen. Dreh- und Angelpunkt der Konferenz waren Fragen zum Kindeswohl: Wie können die Chancen von Kindern in benachteiligten Regionen der Welt verbessert werden? Neben der Präsentation von aktuellen Forschungsergebnissen tauschten sich die Teilnehmenden auch über Erfahrungen aus eigenen Projekten aus. Die Konferenz war für die 70 Teilnehmenden eine ausgezeichnete Gelegenheit, Forschende von der UZH, ETH, LSE und Weltbank zu treffen und, zusammen mit Vertetern der Jacobs Foundation, der WHO, des UNICEF Office of Research - Innocenti, Middle East Nonviolence and Democracy, sowie Policy Analytics Switzerland, konkrete Handlungspläne auszuarbeiten.

Mehr


Negative Emotionen verringern das Vertrauen in andere

2019-06-13: Negative Gefühle machen Menschen misstrauischer gegenüber anderen. Auch dann, wenn der Auslöser für die schlechten Emotionen unabhängig von der aktuellen Situation ist. Christian Ruff und Ernst Fehr haben mit Forschenden der Universität Amsterdam untersucht, wie negative Gefühle das Vertrauen in Andere beeinflussen, auch wenn diese nichts mit der Ursache für die schlechten Emotionen zu tun haben.

Paper


Globalisierung, Handelskriege und Jackson Hole

David Dorn

2019-03-13: Wie hat sich die Volkswirtschaftslehre in den letzten 30 Jahren verändert? Mit dieser Frage steigen Roger Schawinski und David Dorn im Radiointerview ins Gespräch ein. Sie unterhalten sich über die Entwicklungen in der VWL und welche Rolle das empirische Arbeiten für Dorns Forschung spielt. Das Interview spannt einen Bogen über Themen wie Globalisierung, Handelskriege und Chinas Bedeutung für die Weltwirtschaft, und darüber hinaus erfährt man etwas über David Dorns Werdegang und seinen Musikgeschmack.

Interview


«Ein Gebot der Vernunft»

Ernst Fehr

2019-02-26: Ernst Fehr war einer von 3300 Ökonomen, welche letzte Woche einen Aufruf zur sofortigen Einfuhr einer globalen CO2-Steuer unterzeichneten. Im Interview mit der «NZZ am Sonntag» erklärt er, warum er eine solche Steuer als notwendig erachtet und weshalb alle politischen Parteien im Prinzip hinter dieser Forderung stehen können

Artikel (PDF, 105 KB)


Moral oder Moneten? Wie wir soziale Entscheidungen treffen

2019-02-06: Wertvorstellungen prägen unser Handeln. Allerdings kommen uns finanzielle Anreize dabei oft in die Quere. In einer neuen Studie hat eine internationale Gruppe von Neuroökonomen unter Christian Ruff untersucht, wo moralische und materielle Motive im Gehirn gegeneinander abgewogen werden und zeigen, dass wir uns sozialer verhalten, wenn dieser Abwägungsprozess unterbunden wird.

Medienmitteilung
Paper


Monatslöhne erleichtern das Sparen

Lorenzo Casaburi

2019-02-05: In Entwicklungsländern werden die meisten Arbeitnehmer und Bauern täglich bezahlt. Dies erschwert es ihnen, Geld für hohe Ausgaben auf die Seite zu legen. Lorenzo Casaburi zeigt in der aktuellen Ausgabe des American Economic Review, dass Milchbauern und Landarbeiter bereit sind eine Lohnreduktion von bis zu 15% in Kauf zu nehmen, und dafür den Lohn erst Ende Monat zu erhalten.  Seine Ergebnisse zeigen auch, dass Zweifel an der Selbstkontrolle der Hauptgrund für den Wunsch nach monatlichen Zahlungen sind.
Paper in American Economic Review


Ein ungeordneter Brexit hätte weitreichende Konsequenzen

Ralph Ossa

2019-01-29: Viele internationale Firmen halten einen Geschäftssitz im Vereinigten Königreich nicht nur um den lokalen Markt zu bedienen, sondern um dadurch direkt in die EU zu exportieren. Ralph Ossa erklärt in der Tagesschau, wie die Unsicherheit über die zukünftige Beziehung zur EU dieses Geschäftsmodell in Frage stellt und welche weitreichenden Konsequenzen damit verbunden sind.
Link


Einkommenseinbusse nach Geburt

2019-01-28: Eine kürzlich von Josef Zweimüller mitverfasste Studie wirft mediale Wellen. In Deutschland und Österreich hat die Mutterschaft einen einschneidenden Effekt auf das Einkommen der Frau. In Deutschland verdienen Mütter zehn Jahre nach der Geburt des ersten Kindes im Schnitt 61 Prozent weniger als im Jahr vor der Geburt, in Österreich sind es 51%. Bei Männern sieht man keinen solchen Effekt. Selbst die Krippenplätze und ein ausgebautes Betreuungsangebot haben kaum einen Einfluss auf die Verdienstmöglichkeiten.

Süddeutsche Zeitung
Der Standard
Paper (PDF, 351 KB)


Interview mit David Dorn

Bilanz

2019-01-25: Interview mit David Dorn in der «Bilanz». Warum das BIP pro Kopf keine gute Messgrösse für Wirtschaftspolitische Entscheide ist, wie Chinas Integration in den Welthandel die Arbeitsmärkte in unerwarteterweise verändert hat und warum es wichtig ist, einen breit abgestützten Anstieg des Wohlstands sicherzustellen.
Artikel (PDF, 751 KB)


Nudging führt nicht zwangsläufig zu besseren Entscheidungen

Nick Netzer

2019-01-24: Die Idee, das Verhalten von Menschen ohne Anwendung von Geboten, Verboten oder Zwang zu beeinflussen, beschäftigt Regierungen genauso wie Marketingfachleute. Nudging als Universallösung ist in aller Munde. Doch Nick Netzer relativiert. Ob Nudging unsere Entscheidungen verbessert, hängt davon ab, wie wir Entscheidungen fällen. Und darüber ist sich die Wissenschaft noch nicht einig. 


Paper im Journal of Political Economy
Artikel


Risikofreude liegt auch in den Genen

Pietro Biroli

2019-01-24: Pietro Biroli, Christian Zünd und Ernst Fehr haben zusammen mit einer internationalen Forschungsgruppe genetische Varianten identifiziert, die mit Risikobereitschaft verbunden sind. Es handelt sich dabei um eine der ersten Untersuchungen, die Genvarianten mit Verhaltensweisen verknüpft, die für die sozialwissenschaftliche Forschung relevant sind. 


Paper in Nature Genetics


Ein Handelskrieg kennt keine Gewinner

2019-01-22: Interview mit Ralph Ossa in «Finanz und Wirtschaft» zum aktuellen Handelsstreit zwischen der USA und China. Noch sind Europa und die Schweiz nur marginal betroffen, das könnte aber in naher Zukunft ändern. 


Interview (PDF, 27 KB)


Öffentliche Anerkennung und Statuswettbewerb: Leistungssteigerung oder übersteigerte Risikobereitschaft?

Joachim Voth

2019-01-17: Öffentliche Anerkennung kann dazu führen, dass Mitarbeiter grössere Anstrengungen unternehmen. Der daraus resultierende Statuswettbewerb ist jedoch auch mit überhöhten Ausgaben, Konkurs und Risikobereitschaft bei Vermögensverwaltern verbunden. In einem kürzlich erschienenen Papier untersuchen  Joachim Voth und Koautoren die Auswirkungen von Anerkennung und Statuswettbewerb mit Daten über die Leistungen von Piloten im Zweiten Weltkrieg und fanden diese Effekte bestätigt. Während die öffentliche Anerkennung von Kollegen zu höherer Anstrengung führte, waren die Ergebnisse je nach Pilot unterschiedlich. Die besten Flieger haben ihre Leistungen nochmals übertroffen. Der durchschnittliche Pilot jedoch hat zwar seinen Einsatz gesteigert, aber auch die Risiken die er eingegangen ist. Dadurch erhöhte er sein eigenes Sterberisiko. 


Artikel in "The Times" 
Paper: Killer incentives
 


Carlos Alós-Ferrer wird Editor-in-Chief beim Journal of Economic Psychology

Ferrer

2019-01-16: Carlos Alós-Ferrer hat zum 1. Januar 2019 die Rolle des Chefredaktors des «Journal of Economic Psychology» übernommen. Das Journal befasst sich mit dem Einfluss von psychologischen Aspekten auf ökonomische Phänomene auf allen Ebenen: von Entscheidungen auf individueller oder Haushaltsebene bis hin zur Makroökonomischen Phänomenen, z.B. Inflation, Arbeitslosigkeit, Steuern, Wirtschaftsentwicklung etc. 


Journal Homepage


David Hemous erhält "Excellence in Refereeing Award"

David Hemous

2019-01-16: David Hémous erhielt 2018 den "Excellence in Refereeing Award" vom Journal of the European Economic Association (JEEA): Die Auszeichnung würdigt die herausragende Arbeit der Referees, deren Engagement massgeblich zur Qualität des Journals beigetragen hat.

 

 


Bankenintegration innerhalb der Europäischen Währungsunion muss enger werden

2019-01-11:  Während die länderübergreifende Kreditvergabe zwischen Banken im Euroraum zugenommen hat, bleibt die grenzüberschreitende Kreditvergabe in den privaten Sektor hinein tief. Ein Beitrag von Mathias Hoffmann, Egor Maslov et al. im VOX CEPR Policy Portal erklärt wie Volkswirtschaften mit hohem KMU-Anteil und grosser Abhängigkeit von inländischen Bankkrediten verstärkt Risiken aus globalen Bankenschocks ausgesetzt sind. Die Vorteile der Bankenintegration sind nur dann robust gegenüber globalen Schocks, wenn die Bankenintegration in Form von grenzüberschreitenden Krediten an Unternehmen und Haushalte erfolgt.

Artikel


Jakub Steiner zum ausserordentlichen Professor ernannt

David Dorn

2019-01-10: Prof. Dr. Jakub Steiner wurde auf den 1. Januar 2019 zum ausserordentlichen Professor ad personam für Mikroökonomische Theorie ernannt. Jakub Steiner studierte ursprünglich Physik und erlangte 2006 am Center for Economic Research and Graduate Education – Economic Institute (CERGE-EI) in Prag einen PhD in Economics. Nach einer Tätigkeit als Lecturer an der University of Edinburgh war er Assistenzprofessor an der Northwestern University. Nach 2012/2013 hielt er – je mit einem Pensum von 50% – eine Professur an der University of Edinburgh, sowie eine Professur am CERGE-EI und am Center for Theoretical Study in Prag. Seit Juni 2018 forscht Jakub Steiner im Rahmen seines eingeworbenen ERC Consolidator Grant am Department of Economics der UZH als Senior Research Associate. Seine Forschung beschäftig sich mit theoretischen Modellen für menschliches Verhalten.


David Dorn: Einer der meistzitierten Ökonomen unserer Zeit

David Dorn

2019-01-08: David Dorn ist einer der global meistzitierten zeitgenössischen Ökonomen hinsichtlich Aktualität und Einfluss. Gemäss dem REPEC-Zitate-Ranking, welches Anzahl der Zitate, Gewichtung nach Impact-Faktor und Aktualität erfasst (WDScCites), rangiert er weltweit auf dem hervorragenden 9. Platz.

Ranking


Die einflussreichsten Ökonomen der Schweiz

2019-01-08: Die Liste der zehn einflussreichsten Schweizer Ökonomen, zusammengestellt von der Redaktion des Tages Anzeigers, enthält drei Mitglieder unseres Departments: Ernst Fehr, Dina Pomeranz und Tobias Straumann
Artikel


Interview mit David Hémous

David Hemous

2019-01-08: Inteview mit David Hémous in "The Progressive Post" über Automatisierung, Digitalisierung und wie man Arbeiter, aber nicht unbedingt Arbeitsplätze, schützen kann.
Download Artikel   

 

 


Abschottung statt Innovation?

David Dorn

2019-01-07: Zum Jahresbeginn wirft das Wirtschaftsmagazin «Trend» von Radio SRF einen Blick auf die aktuelle Weltwirtschaftslage. Im Gespräch mit David Dorn geht die Sendung der Frage nach, wieso die Skepsis gegenüber dem Freihandel steigt und was die Folgen der wirtschaftlichen Abschottung einzelner Länder sind. David Dorns Forschung zeigt wie die Arbeitsplatzverluste der letzten zwei Jahrzehnte mit diesen Entwicklungen zusammenhängen und wie wirtschaftliche Veränderungen auch politische Veränderungen mit sich bringen. 

Radiosendung SRF Trend


Ein Rückblick auf das Jahr 2018

Ralph Ossa

2019-01-03: «SRF Börse» wirft einen Blick zurück auf das Jahr 2018 und auf den Streit um Handelszölle. Ralph Ossa erklärt im Interview, was für Auswirkungen der aktuelle Handelskrieg haben kann und was dies insbesondere für die Schweiz bedeutet.

Video SRF Börse

 


Weiterführende Informationen

Zeitungen

Presseclippings

Eine Sammlung aller Presseclippings aus News und Medien