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Department of Economics

Sie haben ein Match! Wie die Telemedizin die Gesundheitsversorgung verbessern könnte

Die Digitalisierung zahlreicher Dienstleistungen ist im Vormarsch, auch im Gesundheitswesen. Amanda Dahlstrand, Assitenzprofessorin in unserem Department, hat die Auswirkungen der Telemedizin auf die Qualität der Gesundheitsversorgung untersucht.

Die Digitalisierung zahlreicher Dienstleistungen ist im Vormarsch, auch im Gesundheitswesen. Die Telemedizin hebt geografische und soziale Barrieren auf und bietet die Flexibilität, einen Hausarzt unabhängig vom Wohnort aufzusuchen. Dadurch wird die Distanz zwischen Patient und Arzt kleiner.

Die Wissenschaftlerin Amanda Dahlstrand wollte verstehen, ob es überhaupt eine Rolle spielt, welchen Hausarzt man aufsucht, und ob dies die Qualität der Gesundheitsversorgung beeinflusst.

Um diesen Fragen nachzugehen, nahm sie die Datenbank von Europas grösstem digitalem Grundversorger unter die Lupe. Die Datenbank umfasst die Zuweisung von 200 000 Patienten zu 150 Ärzten in Schweden zwischen 2016 und 2018, die nach dem Zufallsprinzip erfolgte.

Ein optimiertes Matching führt zu einer besseren Gesundheitsversorgung 

Einerseits stellte die Forscherin fest, dass Allgemeinmediziner über sehr unterschiedliche Kompetenzen verfügen und unterschiedlich gute Leistungen erbringen. Andererseits wurden der geschätzte Bedarf bzw. das Risiko der Patienten unterschiedlich eingestuft. Die Frage ist nun, ob eine optimierte Zusammenführung von Ärzten und Patienten durch einen Algorithmus (Matching) im Gegensatz zum Zufallsprinzip zu einer besseren Versorgung führen würde. Könnten die bestqualifizierten Ärzte die Hochrisikopatienten besser versorgen?

Die Forscherin simulierte eine optimierte Patienten-Ärzte-Zusammenführung und konnte zeigen, dass ein algorithmisch gesteuertes und optimiertes Matching tatsächlich positive Effekte auf die Gesundheitsversorgung hat. Zum Beispiel reduziert das Zusammenführen von hochqualifizierten Ärzten mit Patienten mit einem dringenden Versorgungsbedarf negative gesundheitliche Folgen um 90 %. Ein weiterer Vorteil dieses Matchings, den sie feststellen konnte, ist die Verringerung von Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung, da die besten Ärzte auch Patienten mit niedrigem Einkommen zugewiesen werden können.

Weiterführende Informationen

Dieser Beitrag erschien im .inspired Magazin Nr. 19.